Emotionen Verarbeitungs-Guide

Gruselige Emotionen und wie man sich mit ihnen anfreundet


Inhalt:

  1. Die Beziehung zu unseren Emotionen

  2. Verändere die Beziehung zu deinen Emotionen

  3. Emotionen spüren

  4. Vertieftes Fühlen

  5. Schritt-für-Schritt Verarbeitung

  6. Blockadenlösung

  7. Emotionen Skala


1. Die Beziehung zu unseren Emotionen...

ist auf die gesamte Menschheit betrachtet echt schlecht und unerfüllend. Die meisten von uns wachsen in einer Umgebung auf, die sich nicht mit Emotionen auskennt, diese von sich wegschiebt, uns erzählt, dass sie schlecht und böse seien, und nicht will, dass wir sie offen zeigen. Wir verinnerlichen das Wissen, welches wir von unseren Eltern, Erziehungsberechtigten und Autoritätsfiguren bekommen, um in die Gesellschaft zu passen und sicher in der Struktur zu sein.

Die Konsequenzen sind klar. Wir wissen nicht, was Emotionen wirklich sind, wofür wir sie brauchen, wie wir mit ihnen umgehen sollen, und wie sie uns helfen können. Wir verinnerlichen Schamgefühle, schieben uns selber weg, haben Angst vor unseren Emotionen, fühlen uns im Alltag verloren, wissen nicht, wie wir glücklich sein können, und hassen unser Leben und uns selber.

Zusätzlich wissen wir nicht, wie man richtig mit Trauma umgeht. Trauma kann sich auf allen Ebenen manifestieren: Physisch, rhythmisch, emotional, mental, energetisch, seelisch und alle unbekannte Ebenen. Meistens ist die emotionale Ebene im Fokus, da Emotionen nicht in der jeweiligen Situation verarbeitet werden konnten, sodass sie weiterhin im System hängen. Wenn wir mit unseren Emotionen in Verbindung stehen, würde dieser Prozess ganz natürlich für uns ablaufen. Dies ist für uns nur leider nicht der Fall und das Trauma bleibt über Jahre im System, bis wir sterben.

Es besteht sogar die Möglichkeit, dass unser emotionaler Schmerz und unser Trauma sich durch die verschiedenen Ebenen frisst und sich z.B. auf der physischen Ebene als Kopfschmerzen, chronischer Schmerz, oder andere Symptome zeigt. Wenn wir unseren emotionalen Ballast nicht addressieren und aufklären, werden wir nicht in der Lage sein, ein gesundes und ausgeglichenes Leben zu führen. Dies zeigt sich dann nicht nur in privaten Kreisen, sondern beeinflusst auch unsere Performance im Business.

2. Verändere die Beziehung zu deinen Emotionen...

und sieh zu, wie sich dein Leben verändert. Ich werde dir hier alle Informationen mitgeben, die dir deine Eltern und andere wichtige Menschen in deinem Leben nicht geben konnten (sie wussten dies nämlich selber nicht!).

Emotionen sind Teil unserer menschlichen Erfahrung. Sie werden niemals verschwinden. Sie werden immer bei dir bleiben, dich durch dein Leben begleiten, dir deine bewussten und unbewussten Glaubenssätze zeigen, dein Trauma, was du magst und was nicht, in welche Richtung du dich orientieren solltest, und was als nächstes für dich richtig wäre.

Du kannst sie nicht verschwinden lassen, somit ist deine einzige Chance auf ein erfülltes und entspanntes Leben, dich mit ihnen anzufreunden. Achte hier schon darauf, wie dein Körper auf diesen Satz mit möglichem Widerstand reagiert. Dies könnte sich im ersten Moment nämlich komplett lächerlich für dich anhören, weil du so weit von deinem natürlichen und authentischen Selbst entfernt bist. Doch dies kann sich über die Zeit verändern, wenn du dich committest und zuhörst, was deine Emotionen dir sagen möchten.

Damit diese Veränderung eintreten kann, werde ich dir hier ein paar Techniken zeigen, um die Verbindung zu nähren und dich selber besser kennenzulernen.

 

3. Emotionen spüren

Du hast dies sicherlich schon gehört: Emotionen sind Energie in Bewegung (Emotions = Energy in motion). Sie wollen sich durch deinen Körper und dein ganzes System bewegen, anerkannt werden und dann wieder gehen. Wenn du sie von Anfang an wegschiebst, können sie dir nicht verraten, was los ist, was wichtig war für deine Situation, oder ob deine Grenzen überschritten wurden. Sie bleiben so lange, bis du sie fühlst und durchlässt.

Du kannst das Fühlen von Emotionen mit auf Toilette gehen vergleichen. Es will gemacht werden, wenn du den Drang dazu spürst. Du hältst nicht für Tage, Wochen, Monate, oder Jahre. Du gehst zur Toilette, machst dein Ding, und lebst weiter dein Leben. Das ist genau die Art und Weise, wie du mit Emotionen umgehen solltest!

Emotionen verarbeiten sich selbst, ohne dass du etwas Besonderes machen musst. Sie wollen nur gefühlt und angenommen werden. Dies kann 90 Sekunden dauern und sie sind weg. Die meiste Zeit erhalten wir sie aufrecht mit Gedanken (Schau, was sie mir angetan haben, oh mein Gott, sie werden es wieder tun, sie sind so gemein, wieso haben sie das getan, etc.), sodass die Emotionen weiterleben ohne verarbeitet zu werden.

 

Beobachte deinen Körper...

und erfühle, was gerade passiert. Du solltest nicht jede einzelne Emotion benennen wollen, die sich durch dich durch bewegt. Auch nicht, warum sie das tut. Fokussiere dich auf die Empfindung in deinem Körper, um fühlen zu können, was wirklich passiert. Auf diesem Wege kannst du deine Emotionen als etwas ansehen, was kommt und geht und nicht mit dir direkt verbunden ist. Du bist dann nicht mehr mit ihnen identifiziert und siehst dich nicht mehr als trauriger oder wütender Mensch. 

 

Achte auf die Worte...

die du wählst, um ein Gefühl zu beschreiben. Bist du traurig, oder fühlst du Trauer? Bist du wütend, oder fühlst du Wut? Bist du frustriert, oder spürst du Frustration? Du bist nicht die Emotion. Du fühlst sie nur und lässt sie dann los. Kein Grund, sie zu deiner Persönlichkeit zu machen.

Fühle sie so lange wie nötig...

und lass alles raus. Wenn du traurig bist, lass alle Tränen fließen, bis keine mehr kommen wollen. Mach dies, wenn es aufkommt (Du solltest vorher an einen sicheren Ort gehen, an welchem du deinen Emotionen freien Lauf lassen kannst, wie beim auf Toilette gehen) und mache dies so lange, wie es nötig ist. Entscheide nicht für dich, wann du aufhören solltest oder warum du aufhören solltest. Beobachte deine Gedanken und gehe mit dem Fluss der Emotion.

Als Kind hast du deine Emotionen auch je nach Moment rausgelassen, ohne darüber nachzudenken. Sie wurden so lange gezeigt, bis sie nicht mehr nötig waren. Sei das Kind, welches du niemals sein durftest und drücke dich auf dem natürlichsten Wege aus.

Das Gleiche gilt für Wut, welches die am meist missverstandenste Emotion ist. So viele Menschen behaupten von sich, dass sie kein wütender Mensch sind (weil sie es nie sein durften), oder dass sie gar nicht wütend sind, obwohl sie diese Emotion im Moment klar darstellen.

Wenn du fühlst, wie die Wut langsam in dir aufkocht, lass sie raus. Sie zeigt dir deutlich, dass eine deiner Grenzen überschritten wurde. Verletze deine Mitmenschen nicht, schreie sie nicht an, schiebe sie nicht weg. Suche dir einen sicheren Ort (wie die Toilette) und schlage auf deine Kissen ein, schreie, oder laufe. Wut möchte bewegt werden.

Wenn du merkst, dass du immer wieder an die Situation denkst, die dich wütend gemacht hat, geh und beweg dich mehr. Da ist immer noch Wut in deinem System. Danach kannst du überprüfen, wie sich dein Körper anfühlt und ob die Wut nun komplett verschwunden ist. Falls ja, kannst du mit deinem Leben weitermachen, Anpassungen machen, Handlungen ändern, oder mit deinen Mitmenschen reden, mit denen du im Konflikt warst.

Dies bezieht sich auch auf alle anderen Emotionen,...

wie Angst, Frustration, Panik, oder Groll. Und ja, auch höherschwingende Emotionen, wie Freude, Liebe, Dankbarkeit und Anerkennung. Nur, dass die meisten Menschen mit diesen Emotionen kein Problem haben und sie gerne zeigen. Behalte im Hinterkopf, dass du auch diese Emotionen fühlen darfst und solltest, wenn sie aufkommen! Und überprüfe, ob Blockaden oder Trauma vorhanden sind, wenn du Widerstände wahrnimmst (mehr dazu später).

 

4. Vertieftes Fühlen

Es gibt eine Möglichkeit, sich noch mehr auf die momentan aufkommende Emotion zu fokussieren und noch tiefer einzutauchen. Ich zeige dir, wie.

  1. Fühle die Empfindungen in deinem Körper. Wie fühlen sich deine Füße, Hände, Augen, Lunge, dein Nacken, Hals, Magen, Herz, etc. an? Was ist die allgemeine Grundstimmung? Du kannst auch gezielt in eine alte Situation gehen, die du gerne verarbeiten würdest. Dafür setzt du eine Intention, genau diese Situation fühlen zu wollen, und spürst in deinen Körper hinein.

  2. Setze die Intention, dich besser fühlen zu wollen. Nutze gerne eine bestimmte Emotion, die dir einfällt. Wichtig ist nur, dass sie für dich persönlich besser ist, als die Derzeitige. Du darfst definieren, was du unter besser verstehst.

  3. Visualisiere, wie du riesige Vorhänge zur Seite ziehst und noch tiefer in deine Empfindungen und Emotion eintauchst. Du kannst auch eine Intention setzen und diesen Prozess mit deiner Atmung kontrollieren. Bei jedem Einatmen gleitest du tiefer und tiefer in die Emotion hinein.

  4. Fühle alle neuen Empfindungen, die aufkommen und beobachte deinen Körper. Versuche nicht, irgendwas kategorisieren zu wollen. Du sollst in diesem Prozess deine Empfindungen nicht einordnen. Bleib einfach präsent mit dir und dem was du fühlst und lass es sich verändern.

  5. Visualisiere und atme immer weiter durch den Vorhang und in die Empfindungen/Emotionen.

  6. Mache dies so lange, bis du an deinem Ziel angekommen bist, welches du dir zu Beginn der Übung gesetzt hast. Du wirst erkennen, wie einfach und ohne dein Zutun sich Emotionen verändern und verarbeiten können. Du musst sie nicht dazu zwingen, wegzugehen. Das machen sie von alleine in ihrem ganz eigenen Tempo. Wenn du sie lässt!

 

5. Schritt-für-Schritt Verarbeitung

Dies ist eine super einfache Technik, um deine Emotionen oder deine Situation zu verarbeiten und besser zu verstehen. Du kannst diese Übung mit anderen Menschen gemeinsam machen (z.B. um einen Konflikt zu klären), oder allein. Es ist am effektivsten, wenn du dir alles aufschreibst. Habe also ein Blatt Papier zur Hand, ein Schreibprogramm, oder deine Notizapp. Du kannst aber auch durch Sprechen oder Fühlen durch deine Emotionen gehen, ohne alles aufzuschreiben.

  1. Welche Situation möchtest du verarbeiten? Sei dir klar darüber, was genau du klären möchtest. Dies kann eine alte Situation sein, die noch klemmt, oder ein Trauma, oder Etwas, was vor paar Minuten erst passiert ist.

  2. Wir wollen alles verarbeiten, was aufkommt und nach und nach durch alle Emotionen springen, um unsere Situation besser nachvollziehen zu können. Überprüfe bevor du startest, ob du dich wirklich in einer sicheren und ruhigen Umgebung befindest, wo du deinen Emotionen freien Lauf lassen kannst.

  3. Als erstes konzentrieren wir uns auf Wut, Zorn, Groll, und das Gefühl, etwas oder jemanden wegzuschieben. Schau dir die Situation an und fühle in dich hinein. Lass all deine Wut rauskommen. Nutze diese Sätze, um dich mit deiner Wut zu verbinden: Ich hasse, dass..., Ich fühle Wut, weil..., Es nervt mich, dass..., Ich explodiere, weil...

  4. Überprüfe, ob wirklich deine gesamte Wut rauskonnte, oder ob sich noch etwas in deinem System befindet. Wenn alles weg ist, wird sich die Wut automatisch in Trauer verwandeln. So weißt du, dass du die erste Stufe verarbeitet hast.

  5. Als nächstes liegt der Fokus auf Trauer, Schmerz und Enttäuschung. Schaue dir deine Situation an und lass all deine Emotionen duch deinen Körper aufs Papier fließen. Nutze diese Sätze, um dich besser zu verbinden: Ich fühle mich traurig, wenn..., Das, was mir wehtut, ist..., Es tut weh, weil..., Ich bin enttäuscht, weil...

  6. Wenn du alles durchgefühlt hast, wirst du automatisch bei Angst, Sorge, Unsicherheit und alten Wunden und Erinnerungen (die nicht aufgeklärt sind) angelangen. Nutze diese: Ich mache mir Sorgen, dass..., Weswegen ich mich wirklich fürchte, ist... Es macht mir Angst, wenn..., Das erinnert mich an...

  7.  Als nächstes springen wir zu Verständnis, Empathie, Verantwortung, und Bedauern. Nutze diese: Es tut mir leid, dass..., Es ist verständlich, dass..., Ich bedauere..., Ich verstehe...

  8. Der letzte Schritt ist Liebe, Lösungen, Wünsche und Verbindung. Nutze diese: Ich würde schön finden, wenn..., Ich vergebe dir für..., Ich hoffe, dass..., Ich liebe dich, weil..., Ich schätze dich, weil...

Nach diesem Prozess bist du in dem Zustand, wo deine Situation nicht mehr klemmt, du mit deinen Mitmenschen über sie reden, oder einen Konflikt klären kannst. Wenn du dies mit einem anderen Menschen ausprobieren möchtest, lass jeden zuerst durch den gesamten Prozess gehen, ohne unterbrochen zu werden. Hör zu, was dein Gegenüber zu sagen hat und nimm alle Emotionen als solche an. Alles ist valide und möchte auch so nach außen kommen. Nichts ist falsch.

 

6. Blockadenlösung

Nicht alles kann nur gefühlt und so verarbeitet werden. Wir neigen dazu, eine sehr ungesunde Beziehung zu bestimmten Emotionen zu haben, die wir zuerst aufklären sollten. Es kann sein, dass du eine bestimmte Emotion so tief in dir vergraben hast, um dich sicher zu halten, dass du nicht mehr auf sie zugreifen kannst, egal, was du machst. Es gibt verschiedene Techniken, wie du solch ein Thema auflösen kannst und die Beziehung zwischen dir und dieser Emotion verständlicher wird.

 

7. Die Emotionen Skala

Diese Technik ist eine sehr spezielle. Sie kam zu mir, als mein eigener emotionaler Zustand komplett aus dem Gleichgewicht geraten ist und mir absolut nichts weiterhelfen wollte. Ich habe dazu schon einen Artikel verfasst, wo du alles über die Emotionen Skala herausfinden kannst.

Es ist eine Technik, die dir erlaubt, einen sicheren Container für deine Emotionen zu erschaffen, in welchem sie sich ohne dein Zutun befinden und verarbeiten können. Dadurch balanciert sich dein ganzer emotionaler Zustand aus und du hast einen viel einfacheren Zugang zu ihnen. Und ja, plötzlich triggert dich alles nicht mehr so stark, wie du es gewohnt warst.

 

Ich hoffe wirklich sehr, dass dir dieser Artikel beim Bzeihungsaufbau mit deinen Emotionen weitergeholfen hat.

Behalte vor Augen, dass sich nicht alles gleich innerhalb einer Woche verändert. Dies ist ein langwieriger Prozess, bei welchem du nicht sofort alles verstehen und nachvollziehen wirst, sondern der Fokus absolut auf dem Fühlen und Annehmen des ganzen emotionalen Spektrums liegt.

Probiere alle Techniken aus, stelle Fragen, wenn du etwas nicht verstanden hast oder Hilfe benötigst, und nimm gerne andere mit bei deiner Reise zu einer liebevolleren Beziehung zu deinen Emotionen.

Wenn du noch effizienter in deine Emotionen eintauchen möchtest,

kannst du dies mit einer persönlichen ingu Analyse tun, 1:1 mit uns arbeiten, oder alle Tools & Techniken im ingu UNIVERSE lernen. Ich wünsche dir ganz viel Spaß und große Erkenntnisse! :)

Viviane Malec

Hallöchen! Ich bin Viviane, Gründerin von ingu! :)

Auf unserem ingu Blog entführe ich dich in die Welt der Transformation, sodass du selbstbestimmt und mit voller Eigenverantwortung dein Leben und dein Business nach deinen Vorlieben umgestalten kannst. Auf dich warten Tipps, Tools und Techniken, um zurück zu deiner Ur-Essenz zu finden. Viel Spaß! :)

https://www.inguuniverse.com
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